C-TUG

Nachdem wir mehrere Kundenanfragen bezüglich Umbauten von C-Tugs auf Kugelgelagerte Räder hatten, haben wir uns etwas näher mit diesem Bootswagen beschäftigt.
Beworben wird er doch vom neuseeländischen Hersteller Railblaza mit dem Attribut: "Der optimale Bootswagen".
Unser Fazit nach ersten Test: Ein interessantes, für die Massenproduktion taugliches Konzept, was auch ohne China-Fertigung eine preisgünstige Produktion erlaubt. Von einem Optimum aber sicherlich noch ein gutes Stück entfernt.

  • Hervorzuheben sind die recht großen, im Winkel verstellbaren Auflageplatten. Davon kann aber nicht jedes Boot profitieren, da die synthetische Gummiauflage zwar eine gewisse Rutschfestigkeit sicherstellt, aber zu dünn ist, um sich an die Kontur des Bootes anzupassen. D.h. steife Boote, deren Auflagebereich nicht völlig eben ist, haben am Ende doch wieder nur eine Linienberührung und wären mit längeren Längsholmen besser bedient.
  • die 2-teilige Rahmenkonstruktion sparte zwar sicherlich etwas Kosten für die Spritzgussform, führt aber zu einem unnötig hohen Gewicht des Wagens. Bei gleicher oder höherer Belastbarkeit hätte man hier viel Material und Gewicht einsparen können.
  • Die Räder sind breit und flach und gut für Sandböden geeignet. Aufgrund der sehr dünnen Gummilaufschicht muss man auf Fahrkomfort auf holperigen Strecken aber verzichten. Wie sich die Räder im Stand unter Last und Wärme verhalten werden wir noch testen, zumindest vom größeren Sandrad findet man hierzu aber einige negative Berichte im Netz. Dieses neigt wohl zu bleibenden Verformungen unter Last und erhöhten Temperaturen, einen Nachteil den aber auch viele andere leichte Räder haben.
  • Drer größte Schwachpunkt sind aber die Lagerungen der Räder. Das Lager- und Achsmaterial ist m.E. völlig ungeignet. Auf unserem Prüfstand verschmolzen Achse und Lager unter Last und bei etwas höherer Geschindigkeit schnell zu einer Einheit. Durch fehlende Anlaufscheiben wird auch der Clipverschluß vom Radlager verschlissen. Deshalb sicherlich auch der doppelt vorhandene Aufkleber auf dem Wagen, dass dieser nur in Schrittgeschwindigkeit bewegt werden darf. Die von uns eingesetzten Gleitlager mit Anlaufscheiben überstehen die getesteten Belastungen jedenfalls klaglos. Und wen die Achse des C-Tugs verschlissen ist, dann ist der ganze Wagen Schrott, da diese einteiliger und materialgleicher Bestandteil des Rahmens ist.
  • Die Ökobilanz ist aus unserer Sicht schlechter als die eines Bootswagens aus Aluminium und/oder Edelstahl, da diese Materialien i.d.R. eine deutlich bessere und sinnvollere Recyclingquote haben und auch langlebiger sind.
Trotzdem ein sicherlich für manche Anwender interessanter Bootswagen, vor allem wenn man nur kurze Strecken unter nicht zu hoher Last zurücklegen muss und ein Boot besitzt, welches von den verstellbaren Auflageplatten profitiert.
Für Anwender mit höheren Ansprüchen an Streckenlänge und Belastung bieten wir den Wagen in einer CaroKanu-Edition an. Wir ersetzen dazu die Radachsen und Lager der Räder gegen unsere Gleit- oder Kugellagerungen, um diese Nachteile des C-Tugs zu eleminieren.
Außerdem bieten wir für Besitzer von C-Tugs einen Umbau auf unsere Lagerungen an, um den Wagen damit ein zweites, deutlich längeres Leben zu verschaffen.