Bootswagen FAQ

Welches ist der richtige Bootswagen für mein Boot:
Diese Frage ist so isoliert unsinnig. Vom Bootsrumpf hängt lediglich die Auflagegeometrie (Holmabstand) ab, die Wahl der Räder und ggf. Zubehörs hängt dagegen vom "Kampfgewicht", dem Einsatzzweck (wo fahre ich und wie weit) und den persönlichen Vorlieben ab. (Also bitte weiterlesen :-)

Kholàya oder Herkules, welcher Bootswagen ist besser?
Der Herkules ist preisgünstiger, wesentlich universeller und (bei vergleichbaren Rädern) auch robuster und etwas leichter als der Kholàya. Nur der smarte Klappmechanismus fehlt ihm, der den Kholàya zum ultimativen Hingucker und "Will haben"-Artikel macht. 
Aber bitte erst das Hirn einschalten: Der Kholàya hat jeweils einen festen Holmabstand und ist daher nur für jeweils dazu passende Boote sinnvoll (d.h. K1 ab ca. 55 cm Breite beim S, breitere K2 oder Canadier mit ca. 70-100 cm Breite beim L) . Auch empfehlen wir den Kholàya prinzipiell nicht für Falt- oder weichere Luftboote, da der faltbare Rahmen naturgemäß nicht ganz so torsionssteif ist wie der des Herkules, wodurch beim einseitigen Anfahren von Hindernissen größerte Kräfte auf die Bootshaut resultieren können.
Das Packmaß von Herkules und Kholàya ist, bei vergleichbarer Größe und gleichen Rädern, sehr ähnlich. Der faltbare Kholàya ist nicht zerlegbar, d.h. er kann (und muss) im Stück im Boot untergebracht werden. Der Herkules wird in 3-5 Teilen zerlegt und kann entweder zusammengepackt oder auch separat in Stauraumlücken untergebracht werden. Der Zeitaufwand für das Zerlegen oder Aufbauen des Herkules ist mit dem Falten des Kholàyas vergleichbar, beides ist normalerweise in 30 Sekunden erledigt.

Welches Modell bzw. welche Räder sind für mein Boot die Besten?
Auch diese Frage ist nur in Zusammenhang mit allen Randbedingungen beantwortbar. Die Herkules-Modelle unterscheiden sich nur in den Rädern, wodurch diese Frage auf die Radauswahl reduziert wird.
Generell gilt: Je größer der Raddurchmesser, desto geländegängiger und leichtlaufender ist das Rad, aber desto größer werden auch Gewicht und Packmaß. Aus diesen gegensätzlichen Anforderungen muss jede(r) für sich selbst den geeigneten Kompromiss finden. Bei gegebenem Durchmesser bestimmen Breite und das Auflageprofil der Räder dagegen, wie weit die Räder in weiche Böden (z.B. Sand) einsinken. Schmale Räder mit runder Lauffläche laufen leichter auf harten Böden, flache Breite Räder sind besser für weiche Böden, wobei auch hier ein großer Durchmesser hilfreicher ist.
Wenn das Rad für alle Böden geeignet sein soll, dann empfehlen wir die Räder im klassischen Sackkarren-Format (also ca. 260x80 mm) oder, falls der Platz es zulässt, Roadrunner oder XL.

Luft- oder Schaumrad, was ist besser?
Auch hier keine klare Antwort, da von Vorlieben und Anforderungen abhängig.
Lufträder sind i.d.R. preisgünstiger und haben aufgrund der guten Federeigenschaften einen höheren Rollkomfort. Auch sind die Laufflächen verschleißfester. Dafür sind sie bei gleicher Größe meist schwerer und man hat das Restrisiko einer Reifenpanne bzw. muss regelmäßig nachpumpen (für den Schadensfall auf Tour empfieht sich eine kleine Dose Pannenspray aus dem Fahrradhandel).
Schaumräder sind leichter, unplattbar und dafür teurer und weniger verschleißfest (was bei den normalen Fahrstrecken eines Bootswagen i.d.R. keine Rolle spielt). Dabei haben die PUR-Räder P3 (Speichenrad 260x55) eine den Lufträdern ebenbürtige Verschleißfestigkeit, da hier das Reifenmaterial kompakter ist (wie Gummi), als bei den Schaumrädern. Die Federeigenschaften sind allerdings etwas schlechter. Deshalb empfehlen sich z.B. am Fahrrad oder bei überwiegenden Gebrauch auf harten, unebenen Böden (z.B. Kopfsteinpflaster) sowie bei langen Fahrstrecken (z.B. über 100km) immer Luftreifen.
Wenn der Federungskomfort und ggf. die Laufleistung nicht so wichtig sind, dann sind dagegen Schaumräder die Rundum-Sorglos-Wahl. Der beste Kompromiss in unterschiedlichen Anwendungen ist wohl unser neues und exklusives Speichenrad P3 mit 260x55mm PUR-Reifen (Herkules Slim). Nur auf überwiegend gefahrenen Weichböden oder Sand macht das 260x80 mm PUR-Schaumrad (Herkules Allround flatfree) mehr Sinn.
Eine detaillierte Beschreibung unserer Räder ist u.a. hier zu finden: Detaillierte Beschreibung der Varianten

Welche Rad-Lager soll ich wählen?
Wer ein paar mal im Jahr sein Boot ein paar Meter über die Wiese schieben will, für den reichen Gleitlager allemal aus. Wir bieten diese für viele Räder in einer preisgünstigen Budget-Variante mit geschraubter Radbefestigung, oder komfortabler, mit einem Schnellverschluß an. Sobald Sand oder Schmutz in die Lager kommen, verschleißen Gleitlager aber relativ schnell. Bei großen Lasten, höheren Geschwindigkeiten und/oder längeren Strecken können Gleitlager auch sehr heiß laufen und im schlimmsten Fall schmelzen.
Für häufigeren Gebrauch, lange Strecken und höherer Lasten laufen Kugellager auf Dauer wesentlich leichter und verschleißen kaum. Wir bieten dafür für die meisten Räder wartungsfrei abgedichtete Industriekugellager. Für den reinen Landtransport (fernab vom Salzwasser) reichen dabei die preiswerten Standard-Kugellager. Für den Einsatz im Salzwasserbereich oder wenn die Räder öfter intensiv mit Wasser in Kontakt kommen, sollten dagegen unbedingt die Lager aus "Edelstahl rostfrei" gewählt werden.

Was kaufen andere Kunden?
Immer wieder werden wir gefragt, was den andere Kunden kaufen. Klar gibt es eine Hitliste, aber was für den Einen passt, muss für den Anderen nicht das Optimum sein:
Hier die derzeitige Rangfolge unserer Verkäufe (die ersten 4), die sich so auch mit unseren Empfehlungen decken würde.:
Platz 1: Herkules Slim mit 260x55 mm PUR-Rad P3 (Edelstahlkugellager) (gute Tragkraft/Geländegängigkeit und Pannensicherheit, gute Verschleißfestigkeit, Packmaß geringer als Allround mit Luftrad)
Platz 2: Herkules Allround Luftrad 260x80 L1 (Edelstahlkugellager) (hohe Tragkraft/Geländegängigkeit und Komfort eines Luftrades, preisgünstig und robust, aber kleines Restrisiko einer Reifenpanne)
Platz 3: Herkules Roadrunner (Rad L9) mit Edelstahlkugellagern (großes und dadurch gut geländegängiges Luft-Rad, Empfehlung für Bootstransport am Fahrrad und für Langstrecken, aber nicht pannensicher)

Aber auch andere Konfigurationen können im Einzelfall sinnvoll sein, hier muss schon jeder selbst sein persönliches Optimum finden.

Welcher Bootswagen für mein Faltboot oder Luftboot?
Bitte die ausführlichen Erörterungen in der Rubrik Bootswagen für Falt- und Luftboote lesen.

Welcher Holmabstand passt für mein Boot?
Bitte stellt uns nicht immer wieder diese Frage, wir können schließlich nicht an Eurem Boot ausmessen. Das Boot sollte immer im flachen Bereich des Bodens aufliegen, mit einigem Sicherheitsabstand zu den Außenradien bzw. den Knicken beim Knickspannt. Bei Faltbooten sollte das Boot an den Auflagestellen tragfähig sein (d.h. dicht neben den Senten/Kimmstäben), bei Luftbooten sollten die Holme in Sicken oder an Absätzens des Bodens liegen. Sollen unterschiedliche Boote transportiert werden oder kann der optimale Abstand variieren oder nicht vorab festgestellt werden, dann sollte die Option "stufenlose Verstellbarkeit des Holmabstands" ausgewählt werden. Damit ist der Holmabstand bis zur gewählten Maximalbreite beliebig an das Boot anpassbar.
Wird eine Bootssänfte dazu geordert, dürtfen die Holmabstände auch etwas größer sein als ohne. Bei zusätzlichen Auflageholmen oder Querholmen die Hinweise in diesen Artikeln beachten.

Wo und wie werden die CaroKanu-Bootswagen gefertigt?
Wir fertigen alle unsere Bootswagen selbst (am nordöstlichen Stadtrand von Berlin). Dienstleistungen wie Fräsen (sofern wir dies nicht selbst tun), Laserschneiden, Biegen und Eloxieren der Aluminiumteile beziehen wir von zuverlässigen lokalen Lieferanten (oft nur wenige km entfernt).

Wie umweltfreundlich sind die CaroKanu-Bootswagen und deren Herstellung?
Nur ein nicht hergestellter Artikel ist ökologisch neutral, aber wir versuchen natürlich, den Umwelteinfluss möglichst gering zu halten. Grundmaterialien wie Aluminiumhalbzeuge, Räder oder Gummiteile kaufen wir von qualitäts- und umweltbewussten deutschen oder europäischen Lieferanten. Allerdings können wir nicht verhindern, dass z.B. ein Teil der Bereifungen von diesen Lieferanten in Ländern mit geringerem Lohnkostenniveau gefertigt wird, da es hierfür oftmals keine deutschen Anbieter mehr gibt. Dies dann allerdings unter vergleichsweise hohen Umwelt- und Qualitätsstandards. Wir kaufen generell keine stinkenden, PAK`s in großen Konzentrationen enthaltenden Gummiprodukte von chinesischen Billiganbietern, wie man dies z.B. bei Baumarktprodukten gewohnt ist. Wir achten, schon aus Eigeninteresse, in unserer Fertigung auf geringen Energie- und Ressourcenverbrauch sowie auf möglichst schadstoffarme Komponenten.
Kontrovers: Aluminium
Die Erstproduktion von Aluminium ist leider sehr energieaufwändig und umweltbelastend, dafür sind Aluminiumbauteile, wie wir sie verwenden, zu 100% recyclebar. Und im Recycling werden nur 5% der Energiemenge benötigt und nur etwa 5% der Rückstände erzeugt, als bei der Primäraluminiumherstellung. Trotz der durchwachsenen Ökobilanz von (Primär)Aluminium kommt leider kein anderer, wesentlich umweltfreundlicherer Werkstoff, an das Leistungsprofil heran: gutes Festigkeits/Gewichtsverhältniss, gutes Preis/Leistungsverhältniss sowie gute Bearbeitbarkeit, Korrosionsfestigkeit und Pflegefreiheit. Es liegt in der Verantwortung jedes Verbrauchers, durch getrenntes Entsorgen zur weiteren Verbesserung der in Deutschland bereits sehr hohen Recyclingquoten von Aluminium beizutragen. Alle unsere Produktionsreste (Sägereste, Dreh- und Frässpäne) werden jedenfalls möglichst sortenrein zu den Aluminiumherstellern zurückgeführt.
 
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